Mundfäule ist eine ansteckende Krankheit, bei der das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut entzündet sind. Die sogenannte Stomatitis apthosa oder Gingivostomatitis herpeticane wird durch Herpesviren ausgelöst. Von der schmerzhaften Mundfäule sind vor allem Kinder betroffen. Erfahre mehr über die Symptome, die Ursachen und über vorbeugende Maßnahmen.
Was ist Mundfäule: Was du wissen musst
Bei Mundfäule handelt es sich um eine ansteckende Entzündung, die meistens durch Tröpfcheninfektion übertragen wird. Ausgelöst wird sie vom Herpes-simplex-Virus Typ 1. Herpesviren bleiben nach der Infektion ein Leben lang im Körper. Sie können unter anderem
- das Pfeiffersche Drüsenfieber
- und das Epstein-Barr-Virus auslösen.
Bei der Mundfäule sind die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch entzündet. Andere Bezeichnungen für diese Erkrankung sind
🦷 Gingivostomatitis herpeticane,
🦷 Stomatitis aphtosa
🦷 oder Stomatitis herpetica.
Meistens sind Babys und Kinder bis zum fünften Lebensjahr betroffen. Eher selten erkranken Erwachsene an Mundfäule. Wenn bei erwachsenen Personen Mundfäule auftritt, ist in der Regel das Immunsystem durch Medikamente oder Infektionen geschwächt.
Tritt Mundfäule bei Kindern auf, besteht in leichteren Fällen oft eine Verwechslung mit der Hand-Mund-Fuß-Krankheit. Ein an Mundfäule erkranktes Kind sollte auf keinen Fall den Kindergarten oder die Schule besuchen, denn die Erkrankung ist ansteckend. Meistens leiden die betroffenen Kinder sehr und verweigern das Essen und Trinken.
🦷 Expertentipp: Die Akutphase dauert sieben bis zwölf Tage. Während dieser Zeit scheidet die erkrankte Person Viren aus. Auch die Bläschen im Mundraum sind infektiös. Mundfäule ist erst dann nicht mehr ansteckend, wenn die entzündeten Stellen ausgetrocknet sind.
Symptome von Mundfäule: Erste Anzeichen erkennen
Nach der Ansteckung mit dem Herpesvirus dauert es rund zwei bis zwölf Tage, bis die Krankheit ausbricht. Meistens verläuft die Erkrankung symptomlos. Wenn es zur Mundfäule kommt, bilden sich Bläschen und Aphten im Mund.
Die Bläschen sind sehr schmerzhaft. Oft wird Mundfäule von hohem Fieber begleitet. Kinder möchten häufig aufgrund der schmerzhaften Bläschen im Rachen nichts essen und trinken.
Mundfäule dauert unterschiedlich lang. Die Dauer hängt von der Stärke des Immunsystems ab und ob der Betroffene Medikamente einnimmt. Bleibt Mundfäule unbehandelt, heilt sie in der Regel nach rund zwei bis drei Wochen ab. Die Herpesviren bleiben jedoch im Körper und können bei einem schwachen Immunsystem reaktiviert werden. Das zeigt sich meistens als Lippenherpes.
Bei Mundfäule können diese Symptome auftreten:
- Plötzlich auftretendes Fieber, das mehrere Tage anhält
- Gefühl von Abgeschlagenheit
- Manchmal tritt Erbrechen auf
- Die Lymphknoten im Hals können geschwollen sein
- Auf der Mundschleimhaut können sich schmerzhafte Aphten bilden. Sie können aufplatzen und verkrusten.
- Zahnfleischentzündung, das rot und geschwollen ist
- Zahnfleischbluten
- Mundgeruch
- Stärkerer Speichelfluss
Die Aphten sind schmerzhafte Bläschen, die mit einem gelblichen Belag überzogen sind. Der Rand der Bläschen ist gerötet. Die Blasen treten auf der Zunge, den Lippen, dem Zahnfleisch und dem Gaumen auf. Sobald die Aphten eitern und aufplatzen, ist ein fauliger Mundgeruch wahrnehmbar. Es ist möglich, dass Mundfäule in Kombination mit Lippenherpes auftritt.
Warum entsteht Mundfäule? Ein Blick auf die Ursachen
Mundfäule wird durch Herpesviren ausgelöst, die hoch ansteckend sind. Das Ansteckungsrisiko ist besonders hoch, wenn die mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen aufplatzen, denn die Flüssigkeit enthält viele Herpesviren.
Die Ansteckung kann über zwei Wege erfolgen:
🦷 Tröpfcheninfektion: Wenn die erkrankte Person hustet, spricht oder niest, scheidet sie kleine Speicheltropfen aus, die Viren enthalten. Befinden sich andere Menschen in der Umgebung, atmen sie die feinen Speicheltröpfchen ein. Eine Tröpfcheninfektion kann auch beim Küssen erfolgen.
🦷 Schmierinfektion: Niest die erkrankte Person beispielsweise in die Hand und fasst anschließend Gegenstände an, können die Viren auf andere Menschen übertragen werden. Das ist dann möglich, wenn andere Personen die Gegenstände berühren und danach mit der Hand ihre Nase oder ihren Mund anfassen.
Manchmal wird eine Mundschleimhautentzündung nicht durch Herpesviren ausgelöst. Einige Risikofaktoren tragen zur erhöhten Anfälligkeit einer Entzündung der Mundschleimhaut bei.
Dazu gehören:
- Mangelnde Mundhygiene
- Alkohol- und Nikotinkonsum
- Allergien
- Zahnfleischreizung
- Zahnfleischentzündungen
- Mineralstoff- oder Vitaminmangel
- Mundtrockenheit
- AIDS oder andere sexuell übertragbare Erkrankungen
- Stress
- Krankheiten wie entzündliche Darmerkrankungen oder Diabetes
Wirksame Behandlungen von Mundfäule: Medikamente und Hausmittel
Bei Mundfäule lassen sich die Herpesviren nicht beseitigen. Es ist jedoch möglich, die Beschwerden mit Medikamenten oder Hausmitteln zu lindern.
Medikamente zur Linderung der Beschwerden von Mundfäule
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Lösungen und Gele zum Desinfizieren oder zum Betäuben der betroffenen Bereiche im Mund. Mit diesen Medikamenten können Schmerzen und Entzündungen abgeschwächt werden.
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Paracetamol oder Ibuprofen senken das Fieber und lindern die Schmerzen.
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Virostatika sind verschreibungspflichtige Medikamente, die eine weitere Vermehrung der Herpesviren bremsen. Dadurch können Schmerzen und Entzündung gelindert werden.
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Besteht zusätzlich eine Infektion mit Bakterien, kann der Arzt ein Breitbandantibiotikum verschreiben.
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Bei einer starken Ausbreitung der Herpesviren ist es möglich, dass antivirale Medikamente als Infusion im Krankenhaus verabreicht werden müssen.
- Eine hochkalorische Flüssigkeitsnahrung per Infusion kann bei Kindern erforderlich sein, die aufgrund der Schmerzen das Trinken und Essen verweigern. Das ist jedoch in eher wenigen Fällen notwendig.
Mit Hausmitteln Beschwerden bei Mundfäule lindern
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Eine Mundspülung mit Kamille, Salbei oder Pfefferminze kann die Schmerzen und die Entzündung lindern.
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Wadenwickel gelten als bewährtes Hausmittel zur Fiebersenkung.
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Mit Eiswürfeln zum Lutschen lassen sich die Entzündungsherde kühlen.
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Weiche und kühle Speisen wie Pudding, Joghurt, Eiscreme, kalte Nudeln und kalter Milchreis helfen den betroffenen Kindern, die aufgrund der Schmerzen schlecht schlucken können.
- Zudem sollte die erkrankte Person viel trinken. Wasser, kühle Milch oder kalter Tee lassen sich leichter mit einem Strohhalm trinken.
Mundfäule vorbeugen: Tipps für eine bessere Mundhygiene
Bei Mundfäule ist unbedingt auf unterschiedliche Hygienemaßnahmen zu achten. Dazu gehören gründliches Händewaschen und die Desinfektion von Gegenständen, mit denen die erkrankte Person in Berührung kam.
Außerdem sollte auf engen Körperkontakt verzichtet werden. Des Weiteren gehört eine gründliche Mundhygiene zu den vorbeugenden Maßnahmen gegen Mundfäule.
Folgende Tipps für die Mundhygiene helfen dir dabei, einer Infektion vorzubeugen:
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Putze zweimal täglich deine Zähne: Um Plaque regelmäßig zu entfernen, solltest du morgens eine halbe Stunde nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen deine Zähne putzen. Für eine schonende und zugleich effektive Reinigung ist die Verwendung einer elektrischen Schallzahnbürste zu empfehlen.
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Reinige auch die Zahnzwischenräume: Mit einer Zahnbürste gelangst du nicht in alle Bereiche. Somit befinden sich auch nach dem Zähneputzen Bakterien und Speisereste in den Zahnzwischenräumen. Diese kannst du mit Zahnseide oder einer Interdentalbürste beseitigen.
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Nutze einen Zungenschaber: Entferne bei der täglichen Mundhygiene Beläge von der Zunge mit einem Zungenschaber.
- Nimm die Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt wahr: Lasse deine Zähne zweimal jährlich vom Zahnarzt kontrollieren.
Weitere vorbeugende Maßnahmen gegen Mundfäule
🦷 Verwende Gläser, Besteck und Handtücher nicht gemeinsam mit der erkrankten Person.
🦷 Kratze die Herpesbläschen nicht auf, denn sie enthalten Flüssigkeit, in der sich Viren befinden.
🦷 An Mundfäule erkrankte Eltern sollten im Umgang mit Säuglingen einen Mundschutz tragen.
🦷 Stärke dein Immunsystem, indem du Stress reduzierst, Sonnenbäder vermeidest, dich ausreichend bewegst und gesund ernährst.
Fazit
Mundfäule ist eine sehr ansteckende Krankheit, bei der die Mundschleimhaut und das Zahnfleisch entzündet sind. Meistens sind Babys und Kinder von Stomatitis betroffen. Es können aber auch Erwachsene an Mundfäule erkranken. Die Krankheit wird durch Herpesviren ausgelöst. Eine Ansteckung erfolgt über Tröpfchen- oder Schmierinfektion.
Die Herpesviren bleiben lebenslang im Körper erhalten und können bei schwachem Immunsystem aktiviert werden. Bei der Behandlung von Mundfäule lassen sich die Herpesviren nicht beseitigen, aber Schmerzen und Entzündungen mit Medikamenten oder Hausmitteln lindern. Eine tägliche und gründliche Mundhygiene gilt als eine der wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.
FAQ
Wie macht sich Mundfäule bemerkbar?
Bei Mundfäule treten in der Regel schmerzhafte Bläschen im Mundraum auf. Ebenso kann Mundfäule von Fieber und Mundgeruch begleitet werden.
Wie lange dauert Mundfäule?
Meistens dauert Mundfäule rund zwei Wochen. Bei Neugeborenen und bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem kann die Erkrankung länger andauern.
Gibt es Hausmittel gegen Mundfäule?
Ja, es gibt ein paar Hausmittel, mit denen sich die Beschwerden bei Mundfäule lindern lassen. Zum Beispiel kann eine Mundspülung mit Kamillentee hilfreich sein. Auch das Lutschen eines Eiswürfels kann eine Erleichterung mit sich bringen.
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