Die feste Zahnspange ist eine weitverbreitete Behandlungsform bei Kiefer- und Zahnfehlstellungen. Zahnspangen eignen sich optimal zur Zahnkorrektur bei Kindern und Jugendlichen. Aber auch immer mehr Erwachsene lassen sich die Zähne in die richtige Position bringen. In diesem Artikel erklären wir dir alles Wissenswerte rund um die feste Zahnspange. Auf alle Fragen zur Behandlung, den Kosten sowie den Vor- und Nachteilen gehen wir in hier ausführlich ein.
Was ist eine feste Zahnspange?
Festsitzende Zahnspangen können nicht einfach entfernt werden, sondern bleiben für die gesamte Behandlungsdauer im Mund und sind fest mit den Zähnen verbunden. Bei den klassischen Modellen werden auf jeden Zahn sogenannte Brackets geklebt. Diese werden mit einem Draht (Bogen) verbunden. Der Drahtbogen wird in Form des idealen Zahnbogens gespannt und übt gleichmäßigen Druck auf die Zähne aus, um diese in die finale Position zu bringen. Damit die feste Zahnspange nicht zu viel Druck ausübt, ist die Behandlung von zahlreichen medizinischen Kontrollen geprägt. Die Zahnspange wird überwiegend bei Kindern und Jugendlichen zur Korrektur der Zahn- und Kieferfehlstellungen angewendet. Allerdings entscheiden sich auch immer mehr Erwachsene für eine kieferorthopädische Behandlung.
Feste Zahnspange und ihre Kosten – Was gibt es zu beachten?
Mit der Zahnspange lassen sich Fehlstellungen des Kiefers oder der Zähne sehr gut behandeln. Im Durchschnitt beträgt die Behandlungsdauer zwischen 1,5 und 2,5 Jahre. Dies ist aber vom individuellen Befund abhängig, sodass die Behandlung mit der festen Zahnspange auch drei bis vier Jahre dauern kann. Statistisch betrachtet haben nur sehr wenige Menschen von Natur aus eine ideale Zahnstellung. Das heißt nicht, dass jede minimale Fehlstellung korrigiert werden muss – gleichwohl Kieferorthopäd:innen auch ästhetische Zahnfehlstellungsprobleme behandeln können. Vor dem Behandlungsbeginn wird immer eine kieferorthopädische Indikationsgruppe (KIG) bestimmt. Die KIGs definieren sich wie folgt:
- KIG 1: sehr leichte Zahnfehlstellung, die ein rein ästhetisches Problem darstellt
- KIG 2: leichte Zahnfehlstellung, die eine medizinische Behandlung notwendig macht
- KIG 3: die Zahnfehlstellung ist ausgeprägt und eine medizinische Behandlung ist erforderlich
- KIG 4: stark ausgeprägte Zahnfehlstellung und / oder Kieferfehlstellung, die eine medizinische Behandlung dringend erfordert
- KIG 5: extrem stark ausgeprägte Zahnfehlstellung und / oder Kieferfehlstellung, die eine kieferorthopädische Behandlung zwingend erfordert
Bei KIG 1 und 2 sind die gesetzlichen Krankenkassen nicht verpflichtet, für die Kosten der Zahnspange aufzukommen. Leistungspflichtig werden die Krankenkassen erst ab KIG 3. Grundsätzlich kommt die Krankenversicherung für zweckmäßige, feste Zahnspangen auf. Durchsichtige oder keramische Brackets sind im Kassenmodell nicht vorgesehen. Deren Kosten sind in den meisten Fällen als Privatleistung zu tragen. Es gibt zwischenzeitlich einige Krankenkassen, die über die Leistungspflicht hinaus Kosten für die Zahnspange übernehmen. Hier gilt es, sich im Vorfeld bei der Krankenversicherung zu informieren und ggf. entsprechende Anträge zu stellen.
Kosten je nach Spangenart
Darüber hinaus müssen Eltern für ihre Kinder während der Behandlung einen Eigenanteil von bis zu 20 % leisten. Das sind ca. 500 bis 800 Euro, die im Laufe von drei bis vier Jahren zu zahlen sind. Bei einer erfolgreichen Behandlung werden die Kosten von der Krankenkasse zurückerstattet. Wie viel kostet eine feste Zahnspange? Pauschal sind die Gesamtkosten für eine Zahnspange nur bedingt zu bestimmen. Je nach Spangenart kannst du mit folgenden Preisen kalkulieren:
- Feste Zahnspange: 1.500 Euro bis 15.000 Euro
- Durchsichtige Zahnspange: 3.500 Euro bis 6.000 Euro
- Innenliegende feste Zahnklammer: 6.500 Euro bis 10.000 Euro
- Lose Zahnklammer: ab 600 Euro
- Retainer: ab 300 Euro
Feste Zahnspange und mögliche Schmerzen – Ist ein Druckgefühl normal & was kann man gegen den Schmerz tun?
Tut eine feste Zahnspange weh? Ja, eine Zahnspange kann gerade nach dem Einsetzen wehtun. An dieser Stelle kommt es häufig zu Reizungen des Zahnfleisches, was ein schmerzliches Gefühl im Mundraum auslöst. Weil die Zahnspange die Zähne im Kiefer bewegt, kann es auch während des Tragens hin und wieder zu leichten Druckschmerzen kommen. Das ist ebenso der Fall, wenn in der Arztpraxis Anpassungen vorgenommen werden. Meistens sind die Spannungen jedoch problemlos auszuhalten.
Was kann man gegen die unangenehmen Schmerzen tun? Es gibt Mundspülungen, die reizhemmend wirken und somit das schmerzliche Gefühl mildern können. Schwer zu kauende Nahrung kann das Druck- und Schmerzgefühl ebenfalls verstärken.
Was solltest du am Anfang bei einer festen Zahnspange essen? Es ist zu empfehlen, dass nach dem Einsetzen oder der Anpassung nur auf weiche Kost wie z. B. Apfelmus oder Stampfkartoffeln zurückgegriffen wird. Das erleichtert dir das Kauen und mildert Symptome der Zahnfleischreizung. Außerdem gibt es spezielle Bracket-Systeme, die ein reibungsarmes Gleiten des Bogens ermöglichen und somit mit weniger Kraft auf die Zähne einwirken. Dies sorgt für eine angenehmere Bewegung der Zähne und mindert deren Schmerzempfindlichkeit.
Feste Zahnspange reinigen – eine kleine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Für die Korrektur der Zähne sind festsitzende Zahnspangen optimal. Bei der Zahnhygiene ergibt sich hingegen ein Nachteil, weil durch die tägliche Nahrungsaufnahme Essensreste mit Leichtigkeit in den Drähten und Klammern hängen bleiben können. Bleibt die regelmäßige und gründliche Zahnreinigung aus, können daraus Zahnstein, Zahnfleischentzündungen und Karies entstehen, die allesamt einen negativen Einfluss auf die Zahngesundheit nehmen. Dem hygienischen Nachteil der festen Zahnspange solltest du mit viel Selbstdisziplin entgegenwirken. Gerne geben wir dir hier eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Reinigung der festen Zahnspange:
- 1) Spüle deinen Mund nach jeder Mahlzeit gründlich aus. So wirst du schnell alle groben Essensreste los, damit diese sich nicht an den Drähten festsetzen können.
- 2) Putze deine Zähne mindestens zwei Mal täglich (morgens und abends). Idealerweise putzt du deine Zähne sogar nach jeder größeren Mahlzeit.
- 3) Setze die Zahnbürste im 45°-Winkel an und putze die Zahnoberflächen zwischen Brackets und Zahnfleisch in kreisenden Bewegungen. Im Oberkiefer putzt du von oben nach unten – im Unterkiefer von unten nach oben. Denke auch an die Stellen, die unterhalb der Zahnspange liegen.
- 4) Unterhalb der Brackets verwendest du am besten eine mittelharte Zahnbürste.
Tipp: Mit einer elektrischen Schallzahnbürste funktionieren die wichtigen kreisenden Bewegungen von selbst. Außerdem üben die rotierenden Borsten den optimalen Druck aus, um ein perfektes Reinigungsergebnis zu erzielen. Sollten die Borsten an deiner Schallzahnbürste abgenutzt sein, erhältst du bei uns die passenden Ersatzbürstenköpfe.
- 5) Nicht vergessen: Sofern Metallbänder an den Backenzähnen vorhanden sind, solltest du auch diese gründlich sauber machen.
- 6) Die Kauflächen reinigst du am besten durch sanfte Vor- und Rückwärtsbewegungen der Zahnbürste.
- 7) Interdentalbürsten können dir helfen, die Beläge unter dem Drahtbogen und zwischen den Brackets zu entfernen.
- 8) In den Zahnzwischenräumen werden sich immer noch Speisereste befinden, die Zahnstein und Karies auslösen können. Dem wirkst du am besten mit einer Munddusche entgegen.
- 9) Zu guter Letzt solltest du noch einmal den Mund mit einer Mundspülung ausspülen.
Wenn du die genannten Tipps jeden Tag diszipliniert verfolgst, verringerst du das Risiko etwaiger Zahnerkrankungen deutlich. Gute Zahnhygiene ist beim Tragen einer festen Zahnspange das A und O, um gesundheitliche Risiken bzw. Zahnschmerzen sowie allgemeine Zahnprobleme zu verhindern.
Feste Zahnspange – Essen am Anfang & was gibt danach zu berücksichtigen?
Die Brackets sind mit einem speziellen Kleber an den Zähnen befestigt, damit sie nach der Behandlung problemlos entfernt werden können. Sind die Brackets zu großen Belastungen ausgesetzt, können diese zu Schaden kommen oder Schmerzempfindlichkeit auslösen. Daher gilt es möglichst auf harte, zähe oder klebrigen Speisen zu verzichten. Auf folgende Lebensmittel solltest du beim Tragen einer solchen Zahnspange vorübergehend nicht zurückgreifen:
- Nüsse
- Hartes Brot bzw. harte Brotkruste
- Getreidekerne oder Getreideflocken (Müsli bzw. die berühmten Frühstücksflocken mit Milch)
- Faserige Lebensmittel wie Spargel oder Spinat
- Kaugummi
- Weingummi bzw. Süßigkeiten
- Lakritz und Bonbons
- Chips
Obst und Gemüse sind häufig sehr hart oder faserig. Dennoch musst du während der Behandlung nicht gänzlich darauf verzichten. In kleinen mundgerechten Stücken können Möhren oder Äpfel problemlos verzehrt werden.
Gerade an den ersten Tagen nach dem Einsetzen der Zahnspange solltest du auf die oben genannten Speisen verzichten und diszipliniert darauf achten, deinen Zähnen nur weiche Kost zuzuführen. Diese Lebensmittel sind beim Tragen einer Zahnspange bestens geeignet:
- Eier z. B. Rührei oder Spiegelei
- Suppe
- Gedünstetes Gemüse
- Joghurt, Quark oder Pudding
- Frisch- und Schmelzkäse
- Stampfgerichte wie z. B. Kartoffelpüree
- Nudelgerichte oder Aufläufe
- Fisch- und Hackfleischgerichte
- Bananen
- Apfelmus
Wie lange trägt man eine feste Zahnspange im Durchschnitt & lässt sich die Dauer verkürzen?
Die feste Zahnspange hat eine kürzere Behandlungsdauer als lose bzw. herausnehmbare Varianten. Die Behandlungsdauer liegt zwischen 1 und 4 Jahren. Die durchschnittliche Tragedauer liegt zwischen 2 und 2,5 Jahren. Genau lässt sich der Tragezeitraum nicht definieren, weil es insbesondere auf den Schweregrad der Fehlstellung ankommt. Gerade bei Kindern in der Wachstumsphase dauert die Behandlung häufig länger, weil die Orthopäd:innen die Spangen nicht zu fest einstellen wollen. Ob sich bei der festen Zahnspange die Dauer des Tragens verkürzen lässt, hängt unter anderem von folgenden Faktoren ab:
- der Schweregrad der Fehlstellungen,
- die Art der Zahnspange, die eingesetzt wird und
- ob du die Ratschläge der behandelnden Kieferorthopäd:innen befolgst.
Regulär ist der Beginn der Behandlung mit einer Zahnspange bei Kindern abhängig von der Zahnfehlstellung und der allgemeinen Zahnentwicklung. Meistens ist dies in etwa ab dem 10. Lebensjahr der Fall. Der Behandlungsbeginn sollte ab der zweiten Phase des Zahnwechsels erfolgen. Das bedeutet: Das Kind hat die Milchzähne verloren und diese durch die Nachfolgerzähne ersetzt. Das geschieht bei den meisten Kindern in einem Alter zwischen 10 und 13 Jahren. Das Kindes- und Jugendalter ist optimal für kieferorthopädische Eingriffe geeignet, weil sich die Ober- und Unterkieferknochen im Wachstum befinden und in diesem Stadium sehr zellreich und faserarm sind. Das beschleunigt den Vorgang der Zahnbewegung. Bei Erwachsenen sind die Kieferknochen hingegen sehr zellarm und faserreich – diese Umstände benötigen mehr Zeit, um das finale Behandlungsergebnis zu erzielen.
Die Behandlung mit einer Zahnspange ist im Grundsatz auch bei Erwachsenen möglich. Oftmals hat dies ästhetische Gründe, weil Fehlstellungen im Kindesalter nicht optimal behoben worden sind. Neben optischen Verbesserungen haben Zahnspangen bei Erwachsenen auch positive Auswirkungen auf die Zahngesundheit:
- Es vereinfacht die Zahnhygiene.
- Es reduziert das Risiko an Karies, Zahnfleischentzündungen, Gingivitis oder Parodontitis zu erkranken.
- Die Zahnbewegung festigt die Verankerung der Zähne im Kieferknochen.
- Es wirkt sich psychologisch (Selbstbewusstsein) positiv auf einen Menschen aus.
Feste Zahnspange: Nachteile und Nebenwirkungen
Zahnspangen sollen Zahn- und Kieferfehlstellungen beheben, die sowohl ästhetische als auch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen können. Wie bei nahezu allen medizinischen Eingriffen gibt es nicht nur Vorteile. Wir haben einige Nachteile und Nebenwirkungen herausgearbeitet.
Nachteile:
- Vorübergehende ästhetische Einbußen bei einer festen Zahnspange von außen.
- Unangenehme Schmerzempfindlichkeit der Zähne und der Schleimhaut, die besonders nach dem Einsetzen oder der Anpassung möglich sind.
- Zähneputzen und Nahrungsaufnahme ist erschwert.
- Allgemein entsteht ein höherer Aufwand bei der Mundhygiene.
- Die Brackets können durch harte Lebensmittel beschädigt werden.
- Auf einige Speisen sollte verzichtet werden.
Nebenwirkungen:
- Weiße Flecken (Zahnstein) bei schlechter Zahnhygiene möglich.
- Karies oder Zahnfleischentzündungen durch schlechte Zahnhygiene oder durch Speisereste in den Zahnzwischenräumen.
- Schmerzen durch Druckstellen.
Wie du siehst, halten sich die Nebenwirkungen absolut in Grenzen. Vor allem stehen sie überwiegend mit schlechter Zahnhygiene in Verbindung, die man beim Tragen einer festen Zahnspange selbst in der Hand hat. Wer einen Blick auf den Nutzen- und Risikofaktor wirft, stellt schnell fest, dass das Tragen einer Zahnspange entscheidende Vorteile mitbringt und ein überschaubares bzw. kaum vorhandenes gesundheitliches Risiko darstellt. Darüber hinaus haben die Patient:innen nach der Behandlung ein geringeres Risiko an den anfänglichen Nebenwirkungen (Karies, Zahnstein etc.) zu erkranken. Das ist auf die viel einfacher durchzuführende Zahnhygiene zurückzuführen, die mit korrigierten Zahn- und Kieferfehlstellungen einhergeht.
Feste Zahnspange – Arten & Modelle
Brackets sind kleine Halterungen der Zahnspange, die mit Hilfe eines Spezialklebers auf die Zähne geklebt werden. Damit wird der Drahtbogen und die Bänder der Spange fixiert. Auf den Brackets befinden sich Schlitze (sogenannte Slots), damit sich der Bogen aus Draht spannt. Brackets gibt es mittlerweile in zahlreichen Ausführungen. In der Regel können Patient:innen beim Beratungsgespräch in der Arztpraxis die verschiedenen Möglichkeiten abwägen und eine Wahl hinsichtlich Material und Größe treffen. Wir haben die verschiedenen Modelle der festen Zahnspange für euch herausgearbeitet.
Metall-Brackets
Metall-Brackets sind der Klassiker unter den Zahnspangen. Man kann zwischen größeren, konventionellen Brackets aus nickelhaltigen und rostfreien Edelstahl-Legierungen oder kleineren, nickelarmen und selbstligierenden Mini-Brackets wählen. Beide Modelle sind von außen sichtbar und silberfarben – sie kommen nach wie vor häufig bei Patient:innen jeden Alters zum Einsatz. Die Befestigung des Drahtes sorgt dafür, dass die Zähne in die vorgesehene Endposition gelenkt und der Biss optimal eingestellt werden. Hilfselemente wie z. B. Gummiketten und Gummizüge tragen in kurzer Zeit zu einem funktionalen und ästhetischen Ergebnis bei. Die Zahnspange wird in allen Altersklassen und für alle Fehlbisse eingesetzt – das macht sie zu einem echten Allrounder.
Keramik-Brackets
Keramik-Brackets sind zahnfarben und durch ihre weiße Farbe nicht gleich von außen sichtbar. Diese Unauffälligkeit macht diese Brackets optisch sehr ansprechend. Das Funktionsprinzip ist mit den Metall-Brackets identisch. Die zahnfarbene Keramik ist verfärbungsresistent und lässt sich mit allen Hilfselementen ergänzen. Der Nachteil: Die hohe Härte der Keramik schließt eine Behandlung bei einem extrem tiefen Biss (Oberkieferfrontzähne bedecken einen Großteil der Unterkieferfrontzähne) aus, weil der Zahnschmelz der Oberkieferzähne beschädigt werden könnte. Abgesehen vom extrem tiefen Biss sind Keramik-Brackets bei allen Zahn- und Kieferfehlstellungen einsetzbar.
Kunststoff-Brackets
Die Funktionsweise ist mit Metall- und Keramik-Brackets identisch. Kunststoff-Brackets sind durchsichtig und nur sehr schwer von außen zu erkennen. Allerdings verfärben sie sich nach einer gewissen Zeit und sind brüchig bzw. fragil. Dementsprechend werden sie heutzutage nur noch sehr selten angewendet.
Feste Zahnspange von innen: Lingualtechnik
Die innenliegende Zahnspange bietet dir eine vollständige Unsichtbarkeit, weil die Bögen an der Zahninnenseite angebracht werden – das ist die optisch beste Lösung für Patient:innen. Die Brackets werden aus einer hochwertigen Goldlegierung hergestellt. Die geringe Dicke der Brackets sorgt dafür, dass die Zahnbewegungen äußerst präzise ablaufen. Auch dieses Zahnspangen-System ist bei sämtlichen Altersklassen und nahezu allen Fehlstellungen anwendbar. Viele Kieferorthopäd:innen verzichten auf den Einsatz bei extrem tiefen Bissen, weil die unteren Zähne auf die oberen Brackets beißen. Nachteile: Gelegentlich verletzen sich Patient:innen die Zunge. Manche haben auch gelegentlich Sprachprobleme (Lispeln) – dies verbessert sich jedoch nach wenigen Wochen.
Selbstligierende Brackets
Selbstligierende Brackets kommen ohne Gummis oder Drähte zur Befestigung aus. Hier wird eine Art Verschluss in den Drahtbogen „eingeklickt“. Das Material besteht aus Keramik oder Metall. Diese Bracket-Variante ist aufgrund der fehlenden Gummis besonders hygienisch. Darüber hinaus sind sie wegen geringerer Krafteinwirkung schonender für die Zahnwurzeln und Kieferknochen. Durch die gleichmäßige Kraftübertragung auf die Zähne, ist oftmals eine kürzere Behandlungsdauer zu erreichen.
In sechs Schritten die Zahnfehlstellungen korrigieren
1) Die Untersuchung
In der Regel kommt es zunächst nur zu einer Sprechstunde, um zu schauen, ob der Zahnkorrektur gesundheitlich nichts im Wege steht. In der Regel können auch gleich Abdrücke vom Gebiss gemacht werden. Außerdem wird ein Heil- und Kostenplan erstellt, der bei der Krankenkasse eingereicht werden kann.
2) Ursachenforschung
Vor Behandlungsbeginn werden Röntgenbilder gemacht, um die Gründe für die Zahnfehlstellungen zu ersuchen. Nun wird entschieden, welche Zahnspange am besten für die Behandlung geeignet ist.
3) Die Behandlung
Zunächst werden die Brackets und die Halteelemente an den Zähnen befestigt. Erst wenn alle Brackets perfekt angebracht sind, kommen die thermoelastischen Drahtbögen zum Einsatz. Die Bögen reagieren auf Körperwärme genauso, wie auf die Temperatur von Speisen oder Getränken. Ist der Zug zu stark, kannst du diesen mit einem kühlen Glas Wasser entgegenwirken. Wie lange dauert es, eine feste Zahnspange einzusetzen? Nach circa 1-2 Stunden sitzt die Spange fest an deinen Zähnen.
4) Kontrolluntersuchungen
Nach spätestens einer Woche gibt es einen Folgetermin, um zu schauen, ob die Spange richtig im Mund sitzt. Wenn alles nach Plan läuft, hast du in 6 bis 8 Wochen den nächsten Termin in der Arztpraxis. Das Ganze wiederholt sich so lange, bis die Behandlung nach durchschnittlich zwei Jahren abgeschlossen ist.
5) Die Abnahme
Nach Behandlungsende wird die Zahnspange vorsichtig von den Zähnen entfernt. Damit die Zähne auch in Position bleiben, werden häufig sogenannte Retentionsspangen angefertigt. Dafür werden erneut Kieferabdrücke genommen. Wie lange dauert es, eine feste Zahnspange zu entfernen? Nach 5 bis 10 Minuten bist du bereits von der Spange befreit.
6) Retainer
Die Zähne merken sich, an welcher Stelle sie vorher standen und versuchen in diese Position zurückzukehren. Damit das nicht passiert, kommen häufig herausnehmbare Retentionsschienen oder befestigte Retainer auf der Innenseite der Zähne zum Einsatz.